Technisches an unseren Rädern

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Pannen:

Ich hoffe, daß dieses Kapitel so klein wie möglich bleibt. Dennoch rechne ich nicht so richtig damit. Vielleicht könnt Ihr ja aus unseren Erfahrungen etwas positives für Eure Tour herausziehen.

 

2. Spiegelbruch bei Mila

Einem Handkanntenschlag von Armin konnte Milas Spiegel leider nicht Standhalten. Bei einer ausschweifend gestikulierten Erläuterung hatte Armin leider zu nah an Milas Rad gestanden. Mit einem Schlag hatte er die schöne Reparatur von mir (siehe weiter unten) erneut abgebrochen. Da aber der Kugelkopfschaft inzwischen durch Kleber und ein Kupferrohr verstürk war, konnte ich die Haltegabel einfach mit einer Blechschraube wieder festbekommen. Um das Loch im Plastik vorzubohren reichte die Ahle an meinem Taschenmesser vollkommen aus.

 

2. Felge durchgebremst

Nach einer längeren Abfahrt in Guatemala habe ich bei der Prüfung meiner Bremsen festgestellt, daß sich bei meinem Vorderrad eine Felgenwand deutlich nach außen neigt. Nach etwa 9200 km und 20 Monaten Laufzeit ist also nun die 2. Felge auch soweit durchgebremst, daß ein Wechsel dringend nötig wurde. Das bedenklichste dabei ist, daß die Felgen weniger gehalten haben, als die Reifen, die aufgezogen waren! Und das, obwohl wir kaum Regen auf dieser Tour hatten. Man kann an dem Schnitt recht gut erkennen, daß (wie bei der anderen Felge auch) eine Flanke deutlich stärker abgenutzt ist, als die andere (siehe unten).

Auch unser Sponsor "feine räder" hat inzwischen Zweifel an der Qualität der Felgen bekommen (510 Mach1). Um weitern bösen Überaschungen vorzubeugen hat er in einer Blitzaktion drei Laufräder fix und fertig gemacht und umgehend nach Lima in Peru zu unserer Gastfamilie geschickt. Dort konnte ich dann in aller Ruhe die Rader tauschen. Wir haben die Bremsklötze noch gegen weichere von cool stop getauscht, damit in Zukunft der Hauptverschleiß doch auf Seiten der Bremsen und nicht der Felge liegt. An dieser Stelle nocheinmal vielen, vielen Dank nach Duisburg!

So kann ich den kommenden Andenabfahrten ruhigen Gewissens ins Auge sehen.

 

Dritter Reifen durch

Nach nunmehr 7700 km habe ich mich entschlossen, meinen Vorderreifen auch zu wechseln. Schließlich trage ich schon seit über 9 Monaten den Ersatzreifen mit mir herum. Aber eigentlich habe ich den alten noch gar nicht für aufgebraucht gehalten. Immerhin kommt die gelbe Pannenschutzlage noch nur an ganz wenigen Stellen auf der Lauffläche durch. Da ich aber alle Reifen sowieso Herunternehmen musste habe gleich diesen entsorgt.
Einzig bedenklich am Verschleiß fand ich, daß auf der Flanke die schwarze Decke abgegangen ist. Und das, obwohl nichts an der Seite schleift. Ich habe ja nicht einmal einen Seitenläufer-Dynamo. Auf die Stabilität hatte das allerdings keinen Einfluß. Ich habe den Reifen bis zu letzt mit 6.0 bar gefahren!

 

Verschleiß am Drehgriffschalter

Nach nunmehr etwa 13 Monaten hat sich das Griffgummi von Milas Drehgriffschalter fast völlig aufgelöst. Schade eigentlich, daß gerade an einer so häufig belasteten Stelle noch kein besserer Werkstoff eingesetzt wird. Unser Sponsor "feine räder" in Duisburg hat uns umgehend Ersatz geschickt. Leider waren keine Einzelteile zu bekommen, so daß gleich ein ganz neuer Satz Schalter angesagt war. Unglücklicherweise waren auch nicht mehr die langen Griffe bei SRAM zu bekommen, so daß wir sogar neue Griffe besorgen mußten. Das war allerdings nicht ein so großes Problem hier in Guatemala.

 

Milas Spiegel

Mila hatte sich in San Diego entschieden, zumindest auf der linken Seite einen Spiegel zu benutzen, der weiter nach außen reicht, damit sie eine besser Übersicht nach hinten hat. Leider ist so ein Spiegel natürlich bei Stürzen ganz besonders gefährdet. Daß aber ausgerechnet ich es war, der ihr Rad umfallen ließ und damit den Spiegel abbrach, war natürlich eine besondere Herausforderung, ihn wieder zu reparieren. Und das mit den Mitteln, die uns in Mexiko in einer kleinen Hotel in der Küstenstadt Teuantepec zur Verfügung standen.

Mit dem 2-Komponentenkleber, den ich dabei habe, und einem Stück Kupfer-Wasserrohr habe ich den Bruch dann geschient. Im Gegensatz zur mexikanischen Gepäckträgerreparatur hat dies dann bisher ohne weitere Probleme durchgehalten.

 




große Inspektion

Nach 5850km habe ich mal wieder eine große Inspektion gemacht. Folgende Arbeiten sind angefallen:
  • Kette reinigen: Das Öffnen der Kette am Kettenschloß ist sehr einfach, man braucht nur eine Wasserpumpenzange dafür. Ich bürste die Kette dann in einer Wanne mit Dieselül mit einer alten Zahnburste ab. Anschließend wird sie nocheinmal in sauberem Diesel gespült, getrocknet und später nach dem Einbau neu geült.
  • Reinigen der Kassette und der Kettenblätter, damit die Kette nicht gleich wieder den Sand der letzten Monate aufnehmen kann.
  • Reinigen des Umwerfers (nur von außen) uns schmieren der Gelenke.
  • Reinigen des Schaltwerks: Eigentlich nehme ich nur die beiden Schaltröllchen ab und reinige sie. Insbesondere die Lippendichtung am keramikgelagerten oberen Röllchen nehme ich immer heraus und säubere sie. Anschließend wird alles odentlich gefettet und wieder zusammengebaut.
  • Reinigen der Bremsen. Die Avid V-Breaks sind nach 8 Monaten an Ihrer Drehachse so verschmutzt gewesen, daß die Feder es nicht mehr geschafft hat, sie zu öffnen. Nach dem Zerlegen (ich musste dafür einen vernieteten Ring abziehen) habe ich festgestellt, daß der Gelenkträger, den man auf das Anlötteil schraubt, verrostet war und nicht mehr in der Messingbuchse am Hebel frei laufen konnte. Nach dem Entfetten und leichtem Abschmirgeln lief wieder alles prima und mit guter Fettung habe ich alles wieder zusammengebaut.
  • Meistens Reinige ich auch noch die Bremsklötze, damit sich nicht so viel Abrieb von den Felgen festsetzen kann
  • Schließlich war auch wieder mal ein Zentrieren der Räder fällig. allerdings habe ich bisher trotz manchmal recht hopriger Piste noch keinen Schlag von mehr als 1mm auszugleichen gehabt.
(ma)


 

Inspektion bei Heber in La Paz

Reifen verbraucht

Nach 5000 km war bereits abzusehen, daß der erste Reife, den ich vor der Tour neu aufgezogen habe, Sich seinem Ende naht. Auffälligerweise war die schwarze Fahrdecke in der Mitte durchgefahren und das weiße Untergummi kam zum Vorschein. Dann begann sich die schwarze Decke an vielen Stellen abzulösen und aufzuklappen. Bei 5555.5 km habe ich mir noch gedacht:"ein paar Kilometer muss er noch, bevor ich den neuen Reifen aufziehe". Jedoch war der Reifen inzwischen so dünn, daß er viel plattenanfälliger war als die anderen. Kleine Dornen konnten sich bereits recht einfach den Weg in den Schlauch bahnen. (ma)


 

Reifen nach 5555.5 km
300 km Später kam jedoch das "AUS" für den Reifen, nachdem ich die erste Stelle entdeckt habe, an der der Schlauch herausguckte. Nun haben wir beide einen neuen Hinterreifen, der auch deutlich breiter ist, als der erste. (Milas Reifen war nicht neu bei unserer Abfahrt und er hat bereits bei 3800 km schlapp gemacht. Ein gebrauchter Reifen von Terry in LA hat sie dann noch 600 km weiter gebracht. Dann musste ich den ersten der vier neuen 28"x42mm Reifen aufziehen.) (ma) Reifen nach 5850 km
Reifen nach 5850 km

Gepäckträger gebrochen

Nun hatte ich doch so große Mühe, den Front-Gepäckträger von Nöll so umzubauen, daß er auch mit meinen V-Breaks harmoniert (siehe "Modifikationen"). Und dann fahren wir die erste wirklich schlechte Wellblechpiste und er bricht mir gleich an einer Stelle durch. Das war schon ärgerlich. Es ist allerdings auch eine prädestinierte Stelle: Direkt unter der unteren Anschraubstelle hebelt die Tasche, die schwingen will, natürlich am meisten. Nun ist das Problem nicht ganz so groß, weil ich die Taschen ja auch an der oberen Stange einhänen kann. Damit entfällt die Belastung unten und ich kann fahren, bis eine Reparatur müglich ist.
Die erste Möglichkeit fanden wir dann 2 Tagesetappen nach dem Bruch in Santa Rosalia auf der Baja California. Der sympathische Schweißer verfügte allerdings nur über einen normalen Schweißtrafo. So dünne Rohr zu schweißen ist nicht dein tägliches Brot gewesen. Nachdem er einige Löcher in das dünne Rohr gebraten hat legte er schließlich ein richtiges Geschwür an, das auf den ersten Blick doch einen stabilen Eindruck machte. Für 30 Pesos (etwa 2€) wollte ich auch nicht meckern. Leider brach das Rohr direkt unter der Schweißstelle erneut nach ca.500km ab. Diesmal haben wir eine Autowerkstatt angefahren, die lauter fast neue amerikanische Autos in der Mache hatte. Leider gab es auch hier kein Schutzgas-Schweißgerät. Aber der fahradbegeisterte Angestellte Antonio lies es sich nicht nehmen, seine gesammelten Hartöterfahrungen and dem Träger zu demonstrieren. Erst wurde das Schweißgeschwühr abgeschliffen und anschließend durch eine dicke Lage Messinglot ersetzt. Dieses "Messingrohr", stützt den Bruch nun hoffentlich elastisch genug. Da bereits einige Roststellen am Träger zu sehen waren hat er mir noch Schmirgelpapier zum Reinigen und dann neue Farbe für den Rostschutz spendiert. (Schwarz war leider gerade aus.) Und diesmal hat die ganze Reparatur nur ein paar Radelgeschicheten in gebrochenem Spanisch gekostet. (ma)


 

2. Reparatur des low riders

Felge durchgebremst

Details beschreibe ich später. (ma)


 

Schnitt durch die Felge

Gebrochene Punktschweißnaht am FER-Dynamo

Milas Dynamo fiel bereits direkt am ersten Tag der Tour aus. Nach etwa 1600km bin ich dann dazu gekommen, mal genauer nachzusehen und habe folgende 2 Fehler erkennen können:
1. war wie ich vermutet hatte die Punktschweißnaht des Massekabels ab. Ich weiß nicht, ob Du so einen Dynamo schon mal auseinander genommen hast. Ich habe das schon sehr oft gemacht und hatte immer Schiß, dass mir an dieser Stelle mal was passiert. Wenn man das große Lager des Mitnehmerrades öffnet dann kommt einem die Masse-Platte, an der der ganze Dynamo an der Achse montiert wir entgegen. An ihr ist ein kleiner Zipfel des Lackdrahtes aus dem eigentlichen Generator angepunktet. Zum Schutz der Stelle ist immer noch ein Tropfen Silikon auf die Punktschweißung gegeben.
Immer wenn ich meine alten Dynamos gereinigt habe (jeweils ca 2-3 mal in ihrem Leben) habe ich die Platte an dem Kabel baumelnd gereinigt und nie ist das Kabel abgegangen. Ausser bei meinem letzten Dynamo an meinem alten Rad. Da hat die Schweißnaht bereits einen Monat nach der Montage ohne ersichtlichen Grund aufgegeben. Nach dem Zerlegen konnte ich sehen, daß der Draht locker unter dem Silikontropfen hing. Der macht dann natürlich keinen Kontakt mehr.
FER hat den Dynamo damals anstandslos umgetauscht und ich habe an einen einmaligen Fehler gedacht. Jetzt habe ich allerdings das Gefühl, daß es sich um einen systematischen Produktionsfehler handelt. Ich hab das Drähtchen jetzt im Inneren des Dynamos etwas gerader verlegt und an der Punktschweißnaht vorbei bis an die Schraube herausgelegt, mit der ich einen AMP-Stecker an der Masseplatte befestigt habe. Da habe ich es dann untergeklemmt und nun muß der Draht schon abbrechen, damit nochmal ein Kontaktproblem entsteht.
Der 2. Fehler war das +Kabel unter dem Baionett-Verschluss. Es ist nomalerweise mit der Achse für das Zwischenrad eingepresst. Bei unserem Dynamo allerdings guckte das Käbelchen zwar heraus, machte dennoch keinen Kontakt. Erst als ich es über die Achse gelegt habe und mein Anschlußkabel direkt auf das Drätchen drückte dann ging es. Das ist mir bisher noch nicht vorgekommen!
Wenn ich nochmal Probleme mit dem Dynamo bekomme werde ich ihn einfach abbauen und wegwerfen oder nach Hause schicken. Wenn wir im Dunkeln fahren reicht eigentlich ein Dynamo und ein Diodenrücklicht.


 


Der ertse Speichenbruch

Unbestritten ist mein Rad sicherlich sehr schwer beladen. Jedoch bei meiner ersten großen Radtour durch Kanada vor 6 Jahren hatte ich genau so viel auf dem Rad und bin mit Sicherheit wesentlich rauher gefahren als jetzt mit Mila zusammen. Und in 30000km ist mir nie eine Speiche gebrochen. Die Speichen des Hinterrades waren 2.35mm dick. Bei dem neuen Rad habe ich auf der Kassettenseite ebenfalls die dicken, auf der anderen Seite jedoch ledglich die 2mm-Speichen montieren lassen. Und genau so eine ist nun 1500km nach beginn der Tour am Kopf gebrochen. Zum Glueck haben wir noch am selben Abend jemanden mit einer Werkstatt gefunden, in der ich das Hinterrad entsprechend zerlegen und reparieren konnte. Mein Speichendynamo ist leider mit untergekontert gewesen und so musste ich neben der Demontage der Kassette auch noch das Lagerspiel neu einstellen, als ich den Dynamo wieder angebaut habe.


 


Raetselhafter Schlauchplatzer

Dadurch, daß ich beim Speichenwechsel nicht aufgepasst habe (s.o.) ist mit der Nippel in die Felge gerutscht. Folglich musste ich den Reifen runter nehmen um ihn wieder durch das Nippelloch in der Felge stecken zu können. Um anschließend den Mantel wieder zentrisch aufziehen zu könne musste ich ein wenig Spühli auf die Mantelseite auftragen. Es war amerikanisches Spühli und vielleicht hat das an einer Stelle den Kleber des Felgenbandes "weich" gemacht.
Jedenfalls ist in der nächsten Nacht ohne ersichtlichen Grund der Schlauch des Hinterrades geplatzt. Die Demontage hat schließlich gezeigt, daß das Felgenband (blaues Leinenklebeband) an einer Stelle so weit verrutscht war, daß der Schlauch in ein Nippelloch konnte und dort aufgeplatzt ist.
Warum das Felgenband überhaupt Querkräfte bekommen hat und verutscht ist und warum der Schlauch erst nach 3 Stunden Radeln und 8 Stunden Stehen geplatzt ist das kann ich absolut nicht verstehen.


 

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