Der Rahmen wird Überarbeitet

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Als erstes habe ich mir mal Gedanken über die hohen Gänge gemacht. Schließlich hatte ich mich ja nicht zu einer Gemütsschaukel sondern zu einem Renner durchgerungen und der sollte doch mit mir auch angemessene Endgeschwindigkeiten erreichen können. Da reicht natürlich eine Übersetzung von 52:11 nicht aus! Ich habe mal vor langer Zeit bei ROSE einen Sonderposten Kettenblätter abgestaubt. Dabei bin ich auch in den Besitz von einem 58er, einem 60er und einem 61er Blatt gekommen. Nun ist es gar nicht so einfach, dieses Blatt in einen herkömmlichen Umwerfer zu bekommen. Schließlich ist ja auch noch eine andere Randbedingung, daß ich im Spessart wohne und bei Gelegenheit auch mal eine Steigung von 12% bewältigen muß.

Ein alter aber ungebrauchter XT-Umwerfer hat schließlich das 58er Blatt zusammen mit einem 34er für die Berggänge schalten können. Der Schaft für die Schellenmontage mußte allerdings in seiner Ausrichtung leicht modifiziert werden.

Das Innenlager habe ich durch das kürzest mögliche erstetzt, da die Pedale in der Verkleidung bereits außen leicht ankratzten.

Dann waren einige Anlötteile fällig, um die Bowdenzüge besser zu verlegen. Eine Umlenkrolle für den Umwerferzug kam zum Einsatz und der Zug zum Schaltwerk konnte weitgehend frei verlegt werden.

Die Kantileverbremse hinten mußte komplett umgebaut werden. Entweder ich versetze die Anlötsockel etwas in Richtung zur Achse oder ich montiere direkt eine neue Bremse. Da ich zufällig sehr günstig an eine einzelne 105er Bremse gekommen bin fiel die Enscheidung zugunsten der Neumontage. Dazu passte ich ein Blech an die beiden oberen Hinterbaustreben an. Nachdem es angelötet war hatte ich zwar Probleme, den Rollendynamo zu montieren. Dieses Thema habe ich dann jedoch auf später vertagt.

Dann war natürlich die Kettenführung zu verbessern. Durch die ursprüngliche Führung über zwei nebeneinander liegende zahnlose Umlenkrollen schliff die Kette bei den großen Ritzeln immer unter dem Sitz. Da der Ober- und Untertrum aber über die gleiche Achse umgelenkt wurde und der Rücktrum bereits auf der Federgabel auflag konnte ich die Rolle nicht noch weiter absenken. Ich entschloß mich dazu, Ober- und Untertrum über zwei getrennte Rollen zu führen. Da der Obertrum gerade beim kleinen Kettenblatt mit den größten Kräften belastet wird habe ich diese Kettenlinie so geade wie möglich gehalten. Wenn die Kette auf dem größten Blatt war durfte sie sich nur nicht vom Umlenkrad abheben. Das legte die Position fast direkt unter der tiefsten Stelle des Sitzes fest. Eine massive Anlötbuchse sollte die Kettenkräfte sicher auf den Rahmen verteilen können.Für die Befestigung der anderen Rolle verwendete ich eine bereits am Rahmen befindliche Gewindebohrung.

Um mein Bein vor dem Kettenfett zu schützen habe ich den entscheidenden Teil mit einem Teflonrohr umhüllt. Nachdem ich noch eine (nein, eigentlich sind es ja drei gewesen) neue Kette aufgezogen habe, ein Rennritzelpaket mit 11 bis 20 Zähnen und einem Berggang mit 26 Zähnen sowie die neuen Kettenblätter montiert hatte war fast die gesamte Antriebseinheit erneuert. Das machte sich im Schaltverhalten mehr als deutlich bemerkbar. Die Maschine schnurrte nur noch wo früher knirschen und klappern und viel Fummeln bei jedem Gangwechsel vorherrschte. Ein Erfolgserlebnis, welches mich nocheinmal erheblich bei der Arbeit antrieb.

Die Lichtanlage habe ich noch ein wenig verbessert. Da ich das Rad für die Fahrten zur Arbeit nutzen wollte und die außer im Sommer immer auch im Dunkeln verlaufen brauchte ich eine Anlage, die mich weithin für Autofahrer Sichtbar machte. Um nicht zu viel Energie für Licht aus dem Antrieb zu nehmen bot sich eine Akkuanlage an. Aber entweder wiegt sie imens viel und kostet astronomische Summen oder sie taugen nichts. Thomas hat mir ein selbstgebautes Akkupack mitgegeben, daß aus zwei kleinen Sätzen à 6 Volt bestand, die mit Tape zusammengebunden waren. Es waren zwei Kabel mit Bananensteckern dran, die man bei Bedarf mit dem Ladegerät oder mit den zwei Buchsem in der Verkleidung verbinden konnte. Als Verbesseung mußte natürlich erst einmal eine ordentliche Verdrahtung her. Jetzt gibt es zwei Buchsen  und einen Umschalter am Akkupack. Mit dem Schalter wechselt man zwischen den beiden Akkus oder dem Notstromaggregat (Rollendynamo), an die eine Buchse wird das Licht angeschlossen und an die andere der Dynamo. Wenn das Pack zum Laden muß wird die Licht-Buchse wieder verwendet. Jetzt war ich in der Lage, ein Akkupack bis zur vollständigen Entladung zu fahren. Dann konnte ich während der Fahrt auf das andere umschalten und nach meiner Rückkehr das leere wieder aufladen. Falls das zweite auch leer war blieb immer noch der Dynamo, den ich mit der Fernbedienung ohne Abzusteigen zuschalten konnte. Nur das Laden klappt noch nicht während der Fahrt.

Nachdem alles zusammengebaut war und auch die ersten Probefahrten erfolgreich absolviert waren habe ich es wieder in die Verkleidung gesetzt. Auch hier waren noch etliche Ein- und wieder Ausbauten nötig bis alles gut genug saß.

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