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Erste Tage in Perú

Erstellt bei Omar in Lima, Perú am 26. September 2004

Es war schon sehr komisch, plötzlich mit dem Flugzeug an einen wildfremden Ort gebracht worden zu sein, wo wir uns doch sonst immer alles ganz allmählich erradelt hatten. Doch dank unserer Gastfamilie fühlten wir uns bald sehr wohl in Perú.

Es war ein schöner Empfang, von Omar am Flughafen in Lima abgeholt und von seinem Cousin Lucho erstmal mit dem Büschen in die ruhige Wohnsiedlung Altamar gebracht zu werden, wo Omars Familie lebt. Dort haben uns die Familie sowie drei Vögel und zwei Hunde liebevoll willkommen geheißen. (ma, mi)

Vieles, was wir in den ersten Tagen in Lima sahen, erinnerte uns stark an die Städte in Mittelamerika und doch war alles ganz anders. Lima hat ein ganz eigenes Licht, vieles wirkt gedämpfter, sanfter, weniger grell, weniger schrill. Das macht der Küstennebel, la garúa, der meistens über der Stadt liegt - eine faszinierende Atmosphäre! (mi)

Damit wir Perú gleich mit allen Sinnen erfahren können, hielt Omar gleich den vorüberziehenden Gemüsehändler an und fragte, welche Früchte wir noch nicht kennen würden, die bekamen wir dann sofort zum Kosten gereicht. Perú bietet eine unglaubliche Früchtevielfalt z.B. über 20 verschiedene Bananensorten, eine leckerer als die andere. Omars Mutter Gloria bereitete uns jeden Tag neue köstliche Speisen zum Kennenlernen der peruanischen Küche zu.  (mi)


Zusammen mit Omar und Gloria machten wir gleich in den ersten Tagen einen großen Stadtspaziergang. Wir waren begeistert! Lima bietet so viel, ist modern und doch zugleich voll Geschichte, ist sehr lebendig aber nicht lärmend, bietet südamerikanisches Flair und viel Landestypisches in Verbindung mit solchen Annehmlichkeiten wie Fußgängerampeln und verkehrsberuhigten Zonen.
Ganz oben: Catedral de Lima
Oben: Plaza Mayor mit der Municipalidad de Lima (alle Fotos mi)

Der Stadtteil Miraflores direkt am Meer hat es uns besonders angetan. Hier gibt es den Park der Liebenden, eine kleine, abgeschiedene Grünanlage mit kunstvoll gestalteten Kachelbänken und einem herrlichen Ausblick auf das Meer. Die Liebenden ließen nicht auf sich warten. Überhaupt wirkt Perú sehr jung, finden wir. Mit Omar besuchten wir die Universität von Callao sowie günstige Restaurants und Cafés, in denen wir viele junge Leute antrafen. Die Kluft zwischen reich und arm erschien uns hier lange nicht so groß wie in Mexiko und Guatemala. Auf uns wirkte es so, als ob es hier auch eine gesunde Mittelschicht gäbe. (beide Fotos mi)

In Lima wie hier im Stadtteil Miraflores gibt es auch moderne Kunst im öffentlichen Raum, nicht nur pathetische Denkmäler und zum Souvenirkitsch verkommenes Kunsthandwerk, wie wir es das letzte Jahr fast ausnahmslos in Mittelamerika ertragen mußten.
links: integratives Projekt von Kunststudenten
rechts: Graffitis (beide Fotos mi)

Casino auf der straße von Callao nach Lima (ma)

In der Dämmerung nimmt der Himmel von Lima einen goldgelben Schimmer an. Zusammen mit Omar und seiner Freundin Beatriz flanierten wir die Strandpromenade von Cantolao entlang, die Lichter von Callao im Hintergrund, nun vollends von dieser vielfältigen und interessanten Stadt fasziniert. (ma)



Nachwort:
Natürlich hat Lima mit seinen geschätzten 10 Mill. Einwohnern auch einige unübersehbare negative Seiten, das wollen wir gar nicht abstreiten! Die Stadt aber deshalb gleich aus dem Reiseprogramm zu streichen und von vornherein großräumig zu umfahren, wie es die meisten Radler tun, empfinden wir aber als äußerst ungerecht. Wir empfehlen allen, sich an Gastgeberfamilien zu wenden, diese wissen am besten, wie man sich in Lima orientieren und verzaubern lassen kann.
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