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Abenteuer in Guatemala

Erstellt bei Christian in Guatemala Stadt am 30. August 2004

Gegen Ende unserer Zeit in Guatemala wurde es nocheinmal ganz besonders schön, ein Abenteuer folgte dem anderen. Wir erlebten eine unglaublich schöne und spannende Natur, die uns den Abschied von Zentralamerika richtig schwer machte.

"Wenn wir in Südamerika sind, wirst Du reiten lernen!" hatte ich Markus angekündigt. Da ergab sich bereits in San Pedro La Laguna am Lago Atitlan die Gelegenheit, als Barbara (siehe Leute) uns einen Reitausflug vorschlug. "Ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das überhaupt will!" protestierte Markus noch und dann ging es schon los. Und er erwies sich als Naturtalent, verstand sich mit seinem Pferd Lolita blendend. Zusammen mit Domingo dem Pferdebesitzer und Barbara mit ihrer Tortuga ritten wir zweimal durch die wunderschöne Berglandschaft am Atitlansee. (do/ma)

Mit Bussen, Mikrobussen und Pickups, deren Fahrer eine äußerst abenteuerliche Fahrweise an den Tag legten, machten wir eine Tour tief in die Berge des Alta Verapaz nach Lanquín (nördlich von Cobán). Das nahegelegene Semuc Champey ist seit der Entdeckung (Anfang 2004) einer neuen Höhle DER Geheimtip unter Travellern. Als wir in dem super idyllisch gelegenen Hostel "El Retiro" ankamen, fühlte ich mich wie im Basiscamp am Fuße des Mount Everest. Begeistert saugte ich die Atmosphäre auf, die die jungen Traveller aus aller Welt verbreiteten. (ma)
Hier die Homepage vom El Retiro: www.elretirolodge.com

Vom "El Retiro" aus ist man dem Río Lanquín mit seinem grün-türkisblauen Wasser bereits ganz nah. Per Paddeltour mit Autoreifen haben wir diese wunderschöne Bucht entdeckt. (ma)

Nur Unsinn im Kopf und unendlich viel Spaß am Planschen hatten wir bei unserer Chaostour mit Jan, Geli und Martin aus Deutschland. (ma)

Die Paddeltour wurde immer abenteuerlicher, als wir eine kleine versteckte Höhle fanden. Markus stürmte schonmal vor. "Ein Skelett, wir haben ein Skelett gefunden!" brüllte er plötzlich. Nichts wie hinterher! In dieser Höhle haben wir so große Fledermäuse gesehen wie noch nie in unserem Leben. (ma/mi)

Dies ist die große Höhle von Lanquín, in der man angesichts der vielfältigen Tropfsteingebilde nicht mehr aus dem Staunen heraus kommt. Eine aufwendige Beleuchtung setzt diese Phantasiewelt schön in Szene. Die Begehung ist einfach, man muß nur schwer aufpassen, daß man nicht ausrutscht. (ma)

In der Traveller-Info-Zentrale "El Retiro" bekamen wir auch den Hinweis auf einen versteckten Aussichtspunkt in Semuc Champey. Allein schon der steile Weg dahin war wunderschön. (ma)

Und dann die Aussicht erst! Es gab wohl keinen, der sich das WOW! verkneifen konnte und nicht in wilde Knipssucht verfiel. Dieses Bild zeigt nur einen Ausschnitt der phantastischen Aussicht in das große Tal mit Kalksteinterrassen voll leuchtend türkisblauem Wasser. (ma)

Und das Schönste: In den idyllischen Wasserbecken kann man auch schwimmen gehen. Wir hatten soviel Spaß daran, daß wir gleich dreimal hierher kamen. (ma)

"Eigentlich bin ich gar keine Wasserratte", meinte Markus noch und dann wollte er gar nicht mehr weg. Natürlich mußte ich auch seine heldenhaften Tarzansprünge für die Ewigkeit festhalten. (ma)

Der absolute Höhepunkt war jedoch unsere Tour in die Höhle "Las Marias", die erst vor einem halben Jahr entdeckt wurde und nur schwimmend zu erkunden ist. Dort gibt es noch kein elektrisches Licht, also wurden wir mit Kerzen ausgestattet.
v.l.n.r: Matteo, unser Führer, Markus, Jochen, Roland. (mi)

Tiefer und tiefer ging es in die Höhle hinein, vorbei an Fledermäusen, die über unseren Köpfen am Fels baumelten und immer tiefer wurde das Wasser, bis wir schließlich schwimmen mußten. Unter Wasser lauerten scharfe Felsvorsprünge, die oft nur ein vorsichtiges Vorantasten zuließen. (mi)

"Ob die Kerzen lange genug halten?" fragte ich mich noch, aber da zauberte Matteo immer wieder neue aus diversen Verstecken hervor. Und dann begann die erste Klettertour. (mi)

Manche Stellen sind so eng, daß man sich nur noch kriechend fortbewegen kann. Nicht selten nahm das Klettern unsere ganze Aufmerksamkeit in Beschlag, daß wir für die Schönheit der Höhle kein Auge hatten. (mi)

Matteo führte uns rauf und runter, tiefer und tiefer in die kilometerlangen Höhlengänge hinein, immer weiter an einem unterirdischen Fluß entlang. (ma)

Die größte Herausforderung ist das Erklimmen dieses Wasserfalles. Da es die letzten Tage viel geregnet hatte, war er zu einem drohenden Getöse angeschwollen. Markus wagte sich als Erster vor. "Das ist nichts für Frauen!" meinte Matteo. Das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen. Als ich mittendrin hing, die Wassermassen auf mich eintrommelten, ich nichts mehr sah und auch keine Luft mehr bekam, wurde mir doch etwas mulmig, doch in der nächsten Minute war ich schon oben, wo mich Markus ganz glücklich in die Arme schloß. (mi)



Nachwort:
Die spektakuläre Höhlentour machten wir übrigens zweimal. Im Anschluß an das erste Mal verloren wir auf unerklärliche Weise unsere 128MB-Speicherkarte, auf der sich superschöne Fotos der Höhle befanden. Mann, was waren wir knatschig! "Nein, so mag ich jetzt nicht in die Hauptstadt zurückkehren!" erklärte ich Markus "Wir machen die Tour nochmal!" Das zweite Mal, welches wir Euch hier mit den neuen Bildern vorstellen, war übrigens genau so toll und aufregend wie das erste Mal. Dieses Höhlenabenteuer können wir nur wärmstens empfehlen!!!
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