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Buntes Mexiko

Erstellt in eimen Internet-Café in Guadalajara, Mexiko am 20. April 2004

Mexiko ist bunt – sehr bunt. Als wir in La Paz unserer letzten Station auf der Baja California die Farben der Häuser bestaunten (siehe Collage im letzten Bericht) ahnten wir nicht, daß es noch viel bunter kommen würde.

Die Patienten haben Ausgang: Markus und Mila beim Roten Kreuz in Tepic. Das erste Mal seit wir auf Weltreise sind, hat es uns erwischt: In La Paz hatten wir uns eine heftige Grippe eingefangen. Zufällig waren wir gerade in der Nähe des Roten Kreuzes in Tepic. Das sind diese tollen "Zufälle", denen man auf so einer Reise begegnet. Wir bekamen ärztliche Hilfe, das Rezept und freies Wohnen im Krankenzimmer gratis. Zum Kochen mit unserem Campingkocher gingen wir immer in den kleinen Innenhof, den man dem Motto entsprechend ganz in Rot und Weiß gestaltet hatte. Hier nochmal einen herzlichen Dank an das Team vom Roten Kreuz (siehe auch unter "Leute")! (mi)

Einem Großteil der für Radler alptraumhaften Strecke zwischen Küste und Guadalajara konnten wir per Bus entrinnen. Wir folgten damit dem Ratschlag von Radreiseführern und anderen Radreisenden. Erspart blieb uns aber nicht der Stadtverkehr in Guadalajara. An das Getümmel auf vier bis sechs Spuren kann man sich ja gewöhnen, aber nicht an den Dieselqualm der zahlreichen Busse, die hier mit den gelben Taxis um die Wette fahren. Erst später, als wir auf's Busfahren umgestiegen waren, konnten wir die herrlich bunten Straßen von Guadalajara genießen. (mi)

Nach dem grünen Friseursalon von Heber in La Paz und dem roten Innenhof beim Roten Kreuz in Tepic war in unserer nächsten Bleibe Orange angesagt. Dies ist das Wohnzimmer einer WG, in der wir zehn Tage wohnten (siehe auch unter "Leute"). Wir sprachen viel deutsch mit unseren Mitbewohnern und die Tatsache, daß wir eine "eigene" Wohnung hatten, erinnerte Markus so sehr an Zuhause, daß er sich eines Morgens beim Aufwachen irritiert fragte, ob wir denn nun wieder zurück in Deutschland seien. (mi)

Die Märkte in Guadalajara, insbesondere der Mercado Libertad in Mexikos größtem Marktgebäude haben es uns besonders angetan. Wir verbrachten Stunden über Stunden damit, durch die engen Gassen zwischen den bunten Ständen zu schlendern und das Angebot zu bestaunen. Ein Fest für die Sinne und so bunt und vielfältig, daß man es beim ersten Besuch kaum verarbeiten kann. Wir sind dann gleich viermal dort gewesen. (mi)

Im Mercado Libertad gibt es einfach alles: Kleidung, Hüte, Schuhe, Lebensmittel, Haustiere, Möbel, Elektrobedarf, Werkzeuge, Sättel, Souvenirs, Schmuck ... USnd wir haben bei weitem nicht alles gesehen. Ziemlich skurril wirkten auf uns die Heilmittelchen, die man hier ausschließlich in Verpackungen mit häßlichem, schlecht gemachtem Design verkauft. Doch es scheint bei den Mexikanern eine große Nachfrage an Wundermitteln zu geben, anders können wir uns das umfangreiche Angebot nicht erklären. Oder es ist nur eins wichtig: Hauptsache es ist schön bunt! (mi)

Wir sind tagelang nur in der Stadt umhergeschlendert. Guadalajaras Läden bieten eine solch bunte Vielfalt, daß es eine Wonne ist, bummeln zu gehen. Es gibt die Ballkleidecke, das Werkzeugviertel, die Deko- und Handarbeitsstraße, die Cowboystiefelgasse usw., wo sich Läden mit sehr ähnlichem Angebot gegenseitig Konkurrenz machen. Die Schaufenster und Auslagen sind alle sehr ähnlich gestaltet: möglichst viel und möglichst bunt! (mi)

In den Abendstunden und am Wochenende dreht die sowieso schon sehr lebhafte Stadt erst richtig auf. Die Mariachi-Musiker ziehen durch die Restaurants, Musik schallt aus allen Ecken, auf den Stadtplätzen finden Open-Air-Konzerte statt, fliegende Händler strömen zu Heerscharen in die Straßen und bieten Speisen, Getränke, Kunsthandwerk, Spielzeug und was nicht noch alles an. Und die Mexikaner kaufen fleißig. Kein Kind, was mit leeren Händen zurück bleibt: Mit ihren Luftballons, Seifenblasen und allem möglichen kunterbunten Plastikspielzeug verwandeln sie Guadalajara am Wochenende in eine Spielstadt. Über dem Luftschacht einer Tiefgarage lassen sie ihre bunten Luftballons fröhlich in die Höhe wirbeln. (mi)

Auch vor Lebensmitteln macht die mexikanische Farbenfreude nicht halt. Bei der Vielfalt der exotischen Früchte und Pflanzen, die in Mexiko wachsen kein Problem, wie man hier an einem Fruchtsaftstand in Guadalajara sehen kann. Und wo die Natur keine Farbenpracht vorgesehen hat, da helfen kunterbunte Verpackungen oder auch Lebensmittelfarben. (mi)

Nein, das ist keine Disko, sondern ein Bus von innen. Die Busfahrer in Mexiko gestalten ihre Gefährte sehr liebevoll und phantasiereich. Man muß sich dazu noch lautstarke – mal lebensfroh schmetternde mal herzzerreißend schnulzige – Musik vorstellen. Das Busfahren in Mexiko ist übrigens eine spannende Sache. Man muß immer Bescheid sagen, wenn man aussteigen will (nur manchmal gibt es Knöpfe, die aber nicht unbedingt funktionieren müssen). Ruft man zu leise, fährt der Busfahrer einfach weiter, weil er gerade so gutes Tempo drauf hat. Bushaltestellen sind, wenn sie denn überhaupt existieren, nicht mit Namen gekennzeichnet. Man kann überall ein- und aussteigen. (mi)

Dies ist die landesübliche Trachtenkleidung für den Bundesstaat Jalisco, in dem Guadalajara liegt. Sowohl bezüglich ihres Kleides wie auch ihrer Bewegungen spielen die Damen hier beim traditionellen Volkstanz die Hauptrolle. Mehr dazu später unter "Tänze der Welt" auf den Kunstseiten. (mi)

"Murales" heißen die für Mexiko typischen, großflächigen Wandmalereien, die von der Geschichte und den Traditionen des Landes erzählen. Bekanntester Muralist ist für die Deutschen wohl Diego Riviera, der Ehemann von Frida Kahlo. Nicht nur die Künstler sind sehr fleißig im Bemalen von Wänden. Plakate und Schilder sind eher selten, es wird in Mexiko fast alles auf die Wand gepinselt. (mi)



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