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Naturerlebnisse auf der Baja California

Erstellt an der Uni von La Paz, Mexiko am 10. Februar 2004

Während unserer letzten Etappe auf der Baja California genossen wir die Einsamkeit in der Natur nocheinmal ganz bewußt. Was für ein Glück, daß wir nicht auf den gutgemeinten Rat der Nordamerikaner gehört und nicht den Bus genommen haben. Auch wenn wir immer weider wegen der Kaktusstacheln in Füßen und Händen geflucht haben, zwei Wochen ohne Dusche, ohne Haarewaschen auskommen mußten und schließlich ganz schön k.o. waren, es hat uns supergut gefallen.

Noch nie haben wir so häufig den Himmel betrachtet wie in den letzten Wochen. Neben den obligatorischen Sonnenuntergängen gab es auch morgens öfters ein farbenprächtiges Naturschauspiel zu beobachten. Am Nachthimmel war der Orion unser steter Begleiter, erst kurz vor dem Schlafengehen kam der große Wagen zum Vorschein.
Die Milchstraße ist sehr häufig zu sehen.
Abendhimmel bei Mulegé (mi)

An der Ostküste gibt es südlich von Mulegé viele Buchten, die mit ihren Palmen und exotischen Muschelschalen am Strand schon sehr tropisch wirken. Wir konnten dort springende Fische und Delphine, Pelikane, Kolibris und viele andere Tiere beobachten. Auch Skorpione leben dort (siehe Nicht-so-Schönes). (mi)

Das erste Mal auf dieser inzwischen 8 Monate dauernden Tour haben wir uns ein paar Tage Urlaub gegönnt. Urlaub, das bedeutet bei uns: kein Radeln, keine Radpflege oder Reparaturen, kein Arbeiten an der Homepage und kein Helfen im Haushalt von Gastgebern. Das war vielleicht ungewohnt! Aber schön: lange Lagerfeuerabende mit anderen Globetrottern (siehe Leute), gemütliche Strandspaziergänge und viel die Seele baumeln lassen.
Abschied von unserem Strandparadies "4 Palmen" (mi)

Für diejenigen, die sich nicht entscheiden können, was sie mehr lieben, die Berge oder das Meer: die Baja California bietet beides auf engem Raum. Auch wenn wir uns zwei Monate Zeit für die Baja genommen haben, wir konnten gar nicht alles auskosten.
Bergpanorama (mi)

Auf der Baja California wechselt man, der Mex 1 folgend, immer wieder mal von der Ostküste an die Westküste, dabei geht es stets über die Bergkette, die sich von Norden nach Süden über die Halbinsel erstreckt. Grandiose Ausblicke und die schroffe Schönheit der kargen Berge belohnen für die schweißtreibenden Anstiege. (mi)

Jedes Jahr treffen sich in den warmen Buchten an der Westküste der Baja California Tausende von Grauwale, um dort ihre Babys zur Welt zu bringen und gleich anschließend neue zu zeugen. Dann geht es auf der längsten Säugetierwanderung der Welt den Sommer über entlang der Westküste der USA hoch nach Alaska. Die Wal-Damen sind ein Jahr lang trächtig, so geht es zum Winter wieder zurück nach Mexiko und der Kreislauf beginnt von vorn.
Bildtafel im Hafen von Puerto Lopez Mateo (mi)

Der Schiffer Geronimo fuhr uns morgens zusammen mit einem anderen Pärchen zwei Stunden lang durch die Walbucht. Wir sahen Dutzende Wale, meist je eine Mutter mit einem Baby. Das Walbaby ist bei seiner Geburt schon 4 bis 5 Meter groß! Eines kam direkt zu unserem Boot und strich mit seinem Rücken mehrmals am Boden des Bootes entlang. Mit dieser zärtlichen Geste hätte es unsere "Nußschale" beinahe zum Kentern gebracht! Die Wale so nah zu erleben, das ist ein sehr aufregendes und schönes Erlebnis. Wenn sich ihre Rücken langsam aus dem Wasser erheben ist das, wie wenn Inseln durch magische Hand aus dem Meer auftauchen. Hie sieht man deutlich die Buckel am Schwanzende der Mutter (vergleiche Bildtafel oben). Man kann die Wale übrigens nachts sehr gut vom Strand bzw. Hafen aus atmen hören. (ma)

Immer wieder finden sich zwischen den weit ausgedehnten Kakteenfeldern kaum befahrene Pisten, denen wir auf der Suche nach einem ruhigen Zeltplatz gefolgt sind. Irgendwo findet sich immer ein (fast) stachelfreier Platz. Nur ganz im Süden ca. 200 km vor La Paz säumen endlose Zäune die Mex 1, da muß man schonmal etwas länger suchen (seufz). Auch wenn man unser Lagerfeuer von der Straße aus meistens sehen kann, hat das niemanden interessiert. Hier kocht Markus gerade Wasser für den letzten Kaffee-Beutel (!), den wir von Jan und Jim 1 in Californien geschenkt bekamen (mi)

Die Wüsten- und Halbwüstenvegetation auf der Baja California beherbergt eine enorme Kakteenvielfalt. Viele Arten kommen nur hier vor wie z.B. der "Wäscheständerkaktus". (mi)

Wir haben uns von Ende November ´03 bis Anfang Februar ´04 auf der Baja herumgetrieben, so konnten wir schließlich noch die ersten Kaktusblüten mitbekommen. Der Frühling kündigte sich überall mit kleinen, frischgrüne Blättchen an den Sukkulenten an. (mi)

Nach über 5.555 Kilometern und zunehmend rauheren Straßen und Pisten beginnen die Mäntel deutlich zu verschleißen. Wie gut, daß wir den Ersatz mit stärkerem Profil bereits dabei haben. Die Firma Schwalbe hat uns 4 Mäntel geschenkt, unserer Freund Herbert hat sie uns kurz vor Mexiko zugeschickt.
Vielen Dank! (mi)



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