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Der großartige Kleine Süden

Februar/März 2005

Eine eigenartige Namensgebung haben sich die Chilenen da einfallen lassen mit ihrem "kleinen Süden" und "großen Süden". Dabei ist der weniger südliche Süden absolut großartig fanden wir. Ein wunderschöner Ausklang zum Abschied von Südamerika, denn wir hatten beschlossen, die Weltreise wegen gravierender gesundheitlicher Probleme unserer Mütter in den nächsten Monaten ausklingen zu lassen und hatten bereits einen Flug nach Madrid gebucht.

Auch das ist Südamerika: Fjorde und Wälder wie man sie sonst nur in Skandinavien oder Schweden erwarten würde. Über eine herrliche Fährfahrt bei der uns Delphine im Wasser begleiteten erreichten wir den Nationalpark "Parque Pumalin" östlich der Insel Chiloe. (mi)

Eine liebevoll gestaltete Biofarm neben einem malerisch gelegenen Zeltplatz. Nein, so sieht der staatliche Naturschutz in Chile nicht aus, das ist der Privatbesitz von Douglas Tompkins, einem Multimillionär aus Nordamerika, der hier mit dem Parque Pumalin auf über 325.000 Hektar das größte private Naturschutzgebiet der Welt erschaffen hat. Wir fanden den Park so bemerkenswert, daß wir ihn Euch ausführlicher vorstellen wollen. (mi)

Der Parque Pumalin bietet traumhafte Wanderpfade in die fast unberührte Natur. Mehrere Tage waren wir mit Simone, einer Freundin, die uns aus Deutschland besuchen kam (!), im Parque Pumalin wandern. Üppiger und schöner können Wälder kaum sein, nicht?! Hier entstanden auch zwei tolle Baumbilder (siehe unter Kunst / Projekt Weltenbäume / Galerie / Chile Regenwald). (mi)

An den Berghängen herab fließen unzählige Bäche, an denen sich die Wanderpfade entlangschlängeln, um die Besucher zu wunderschönen Wasserfällen und Bergseen zu führen. Die naturbelassenen Pfade sind wildromantisch, allerdings auch ganz schön anstrengend! (mi)

Die berühmte Carretera Austral, Fortsetzung der Panamericana in den Süden Chiles führt auch durch die Regenwälder des Parque Pumalin.
Ja, richtig, es fehlen die Fahrräder! Den Ausflug in den kleinen Süden haben wir nur mit Bus und zu Fuß gemacht. Die Räder haben wir hier schmerzlich vermißt. Was haben wir an den Rücksäcken geschleppt. Aber ob wir auf der Wellblechpiste wirklich Spaß am Radeln gehabt hätten? (mi)

Ende Februar, Anfang März sind leider die beiden einzigen fast regenfreien Monate schon vorbei und es wird mächtig naß! Die Menschen hier sind drei- bis viermal soviel Regen wie in den regenreichsten Gebieten Deutschlands gewöhnt! Wie gut, daß in den Herbergen wie hier in Chaiten südlich des Parque Pumalin noch diese gemütlichen alten Holzherde stehen, an denen man sich bei einem Becher heißen Matetee trocknen und aufwärmen kann.  (mi)

Südamerikanische Gelassenheit: Das Versagen der Bremsen hätte uns auf den Serpentinenstraßen in den Bergen beinahe das Leben gekostet: In letzter Minute konnten große Steine, schnell vor den rollenden Bus geworfen, unser Gefährt noch stoppen. Doch nur die "Gringos" waren etwas blaß im Gesicht, die anderen Fahrgäste warteten gelassen oder halfen ganz entspannt bei der Reparatur mit. (mi)

Futaleufu heißt sowohl der Ort wie der Fluß, der die Herzen aller Kanufahrer und Rafter höher schlagen läßt. Leider waren wir zu spät, unsere geplante Raftingtour ging im Regen unter.
Futaleufu ist zudem ein idealer Ort, um mit einem kleinen Ausflug das Visum für Chile zu verlängern. Wir waren genau 10 Minuten in Argentinien, da war es auch sehr schön, dann ging es wieder zurück nach Chile. (mi)

Der Spiegelsee "Lago espejo" in Futaleufu macht seinem Namen alle Ehre. Ein kleiner Hund begleitete uns spontan bei unserem Spaziergang um den See. Zum Schluß wollte er uns gar nicht mehr loslassen! (mi)

Was macht man am besten bei Dauerregen, wenn man in einem kleinem Dorf wie Chaiten festsitzt und auf die Fähre wartet? Schwimmen gehen! Nicolas begleitete unser Bad in den heißen Quellen mit romantischen Stücken auf seiner Charimba. (mi)

Vorbereitet bei David in Mirande, Frankreich und fertiggestellt in unserer neuen Bleibe in Duisburg am 25. November 2005


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