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Auf der Panamericana in Chile

Januar/Februar 2005

Gute zwei Wochen verbrachten wir auf dem Küstenabschnitt zwischen La Serena und Santiago de Chile. Die meisten Kilometer davon radelten wir auf der Panamericana. Endlich wieder Meer!

Ein entspannter Strandspaziergang in La Serena, wo wir bestens bei Paola unterkamen (siehe "Leute"). Im Hintergrund sieht man die Küstenkordilleren mit der Atacamawüste. Das liegt nun hinter uns, wie schön, wieder am Meer zu sein! Seit Vancouver war die Pazifikküste unser treuester Begleiter, nun beginnt unsere letzte Küstenetappe in Südamerika. (mi)

Obwohl die Panamericana in Chile über weite Strecken wie eine vierspurige Autobahn ausgebaut ist, emfanden wir das Radeln auf ihr außerhalb von Ballungszentren sehr angenehm. Es gibt wenig Verkehr, Rastplätze mit Picknicktischen, ja sogar mit kostenlosen Duschen (!) und fürīs leibliche Wohl ist auch gesorgt. Hier wird am Straßenrand süßes Gebäck feil geboten. Anderswo konnten wir frisches Obst und Gemüse kaufen. (mi)

Ein paar Impressionen: Gemütlicher Tagesbeginn auf einer Viehweide (ma)

Abstecher zum Nationalpark "Fray Jorge", üble Sandpiste! (mi)

Vogelnest in einem Kaktus, Kakteen im Abendlicht (mi)

Eine traditionelle Ziegelbrennerei (mi)

Dieses Grabmal ist besonders fröhlich dekoriert, stellt aber in seiner Art keine Ausnahme dar. In Südamerika haben wir oft Kreuze am Straßenrand gesehen, die mit verbogenen Nummernschidern, zerbrochenen Windschutzscheiben, verbeulten Motorhauben etc. dekoriert waren. (mi)

Eine traumhafte Bucht südlich von La Serena, noch ist es hügelig, aber Richtung Santiago de Chile wurde die Panamericana immer flacher.
Diese Siedlung ist eine von sehr vielen, die fast komplett von der Öffentlichkeit abgeschirmt sind. Es gibt massive Abzünungen oder Mauern und man kann sie nur durch einen rund um die Uhr bewachten Eingang betreten. Wer nicht dort wohnt bzw. keine Einladung hat, hat keinen Zugang oder im besten Falle: zahlt Eintritt. Mit Kriminalität hat das nicht so viel zu tun, erfuhren wir nach mehrmaligem Nachfragen. Das sei einfach Tradition, daß sich die Reichen so nach außen abschotten.
Wir hatten uns schon damit abgefunden, daß wir diese schönen Buchten nur von oben sehen würden, da erhielten wir durch einen glücklichen Zufall eine Einladung (siehe bei "Leute"). (beide mi)

Einmal mußten wir doch unseren guten Vorsatz (Respektiere Zäune!) brechen und nutzten die vorhandene Öfnnung im Stacheldraht, um einen Zeltplatz finden zu können. Die Mühe war es wert, wir fanden einen schönen Platz auf einer riesigen Weide. Die Panamericana ist leider auf vielen Strecken durchgehend abgezäunt, damit kein Wild oder Vieh auf die Fahrbahn läuft. (mi)

Hier hatten wir wieder Glück und fanden einen sehr romantischen Zeltplatz oberhalb der Klippen. Da es schon recht warm war und für das ganze Zelt in der Schräge eh kein Platz gewesen wäre, bauten wir uns nur einen Moskitoschutz und schliefen unter freiem Himmel. Ist das nicht eine herrliche Aussicht? (ma)

Die exklusiven Ferienorte in der Nähe der chilenischen Hauptstadt lassen wenig Platz für Reisende mit kleinem Geldbeutel. Wir konnten uns glücklicherweise ganz gut durchmogeln. In dieser malerischen Strandanlage von Papudo war Picknicken verboten, man tolerierte uns jedoch und so schmeckte das selbstgekochte Mittagessen doppelt gut. (mi)

Doch am letzten Abend, als wir von der Küste weg Richtung Santiago de Chile abbogen, lief es nicht mehr so gut. Ich hatte meine Sonnenbrille verloren, fuhr ein ganzes Stück zurück und suchte an mehreren Orten, leider ohne Erfolg. Dadurch waren wir auch zu spät dran, um in Ruhe einen Zeltplatz suchen zu können, waren plötzlich nur noch von Zäunen umgeben und auch das Anfragen bei verschiedenen Leuten führte zu nichts. Wir sahen uns schon die Nacht durchmachen, da bot uns ein Tankwart dieses Räumchen an. Da wir schon in der Nähe der Stadt waren, nahmen wir die Räder sicherheitshalber mit rein, das paßte so gerade eben.
Wie schön war es dann, bei Roswitha und Carlos in Santiago (siehe "Leute") den ganzen Dreck wieder abwaschen zu können, alle Kleider in die Maschine zu schmeissen und im Gästezimmer zu schlafen! Ihrem verschmusten Cockerspaniel gefielen allerdings auch unsere Gerüche aus aller Welt, er schnupperte fasziniert an allen Taschen. (ma, mi)

Erstellt bei David in Mirande, Frankreich am 20. Mai 2005


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