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Bei Papa Panda

Vorbereitet bei Mathias in Santiago de Chile und fertiggestellt in einem Internetcafe in Madrid, Spanien am 20. April 2005

San Pedro de Atacama ist einer unserer absoluten Lieblingsorte auf dieser Reise. Die kleine Oasenstadt in der Atacamawüste hat viel Charme und positive Energie, sagen die Leute. Was uns am meisten begeisterte war die unglaublich entspannte Atmosphäre im Haus von "Papa Panda". Hier haben wir das erste Mal auf dieser Reise so richtig ausgiebig gefaulenzt, zwei Wochen lang die Seele baumeln lassen. Einmalig! (ma)

Es fing schon klasse an: Direkt am ersten Tag nach unserer Ankunft, es war der 31.12.04, gab's eine große Grillparty. Das hatten wir auch noch nicht: Grillen im Garten zu Sylvester! Rodrigo (links), der grad das Grillfleisch auflegt, ist gelernter Koch und kam einige Male vorbei, um uns zu bekochen. Agnes, die zierliche Französin, hilft ihm begeistert, während Gonze, die Hündin von Papa Panda aufpaßt, daß die beiden auch alles richtig machen. (mi)

Weihnachten '05 war etwas kläglich ausgefallen (siehe "Sonne und Salz"), dafür wurde Sylvester umso schöner: Mit leckerem Grillfleisch und Salaten in fröhlicher Runde mit lauter jungen Leuten! Nach dem Essen gab's eine Jam-Session mit Trommeln und Saxophon. Gonze ließ es sich nicht nehmen, hingebungsvoll mitzusingen. Ja, die Hündin! Das klang toll, wirklich! Mit Sandra und Ronald, den beiden topfitten Mountainbikern aus Holland, zogen wir später noch los zum Tanzen. Was für eine Nacht! (mi)

Hier in diesem hübschen Lehmbau mit dem wilden Garten war für uns das Paradies. Zwei Hängematten, ein Liegestuhl und eine Lehmbank luden zum Ausruhen ein. Im Hintergrund lief Loungemusik oder ruhiger Jazz, die Vögel zwitscherten, es war lecker warm... einfach optimal um sich nach den anstrengenden Bolivienetappen supergut zu entspannen. (mi)

Überall im Haus von Papa Panda entdeckte ich schöne Stilleben und Details (von re. nach li.): Blick aus der Hängematte auf ein altes Kochgeschirr auf der Lehmmauer, in der Küche den Hausaltar, im Bad den Blick aus dem Fenster und viele mehr. Wir haben in Südamerika viele Hausaltäre gesehen, aber der im Haus vom Panda ist mit Abstand der schönste. Ein harmonisches Arrangement aus liebgewonnenen Erinnerungsstücken, Glücksbringern und Blumenschmuck. (mi)

Natürlich habe ich die Atmosphäre bei Papa Panda auch deshalb so geliebt, weil ein Künstler mit zur "Familie" gehört. Es hat mir Riesenspaß gemacht, mit Pulpo zu philosophieren auch wenn ich nur die Hälfte verstanden habe (die Chilenen sprechen ein sehr schönes, melodisches Spanisch, leider nur viel zu schnell). Pulpo hat viel beim Panda gemalt, weil sein Atelier zu klein ist. Seine Kunst hat mich sehr inspiriert und bald war ich auch fleißig am zeichnen. (mi)

Es war schwer, sich auch mal von Hängematten, Essen und Musik zu trennen, um einen Ausflug in die Umgebung zu machen. Aber die ist es wert! Oberhalb einer uralten Ruinenstadt am Rande von San Pedro de Atacama hat man von dem Hügel aus eine hervorragende Aussicht. Rund um das Städtchen präsentiert sich die sonst sehr reizarme Atacamawüste sehr vielfältig und schön. (mi)

Eines Tages schlug der Panda vor, einen Ausflug mit den Rädern zu machen. Dabei kamen wir an eine verlassene Salpetermine, in der wir neugierig herumturnten. Das Abendlicht gab ihr einen ganz besonderen Glanz.
Wenn der Panda seine Hündin ruft, hört man das kaum. Sie gehorcht sogar auf Zurufe im Flüsterton - sofort! (mi)

In einer Nachbaroase von San Pedro de Atacama gibt es eine Mühle, die allein durch Wasserkraft angetrieben wird. Sie ist über 100 Jahre alt und funktioniert noch heute einwandfrei. Markus bestaunte die raffinierte Technik mit einfachsten Mitteln. (mi)

Nicht nur landschaftlich betrachtet, sondern auch aus archäologischer Sicht hat San Pedro de Atacama einiges zu bieten. Vor Ururzeiten haben hier schon Menschen gelebt und faszinierende Zeugnisse ihrer Kulturen hinterlassen, wie diese guterhaltene Mumie einer Frau.
Zu den Freunden von Papa Panda gehört auch ein engagierter Archäologe. Als wir das Museum vor Ort besuchten, ließ es sich Wilfredo nicht nehmen, uns eine ausgiebige Privatführung zu geben. Bei jeder sich bietenden Gelegenheit skizzierte er flugs Details, um sie besser erklären zu können. Zum Abschied schenkte er uns noch ein nach alter Technik hergestelltes Steinmesser und eine Nähnadel aus einem Kaktusstachel, selbstgemacht. Dieser Mann übt seinen Beruf wirklich mit voller Leidenschaft aus! Wir haben ihn sehr bewundert. (ma,mi)

Mancher Abschied tut weh. Hier hatte ich wieder diesen Kloß im Hals und feuchte Augen. Dank Papa Panda hatten wir eine wunderbare Zeit und den besten ersten Eindruck von Chile, den man haben kann. (ag)



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