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Pistenradeln in Bolivien

Erstellt bei "Papa Panda" Alejandro in San Pedro de Atacama, und fertiggestellt bei Roswitha in Santiago, Chile am 18. Februar 2005

Der Südwesten Boliviens gehört noch zu den Gebieten, die nur durch Pisten erschlossen sind. Vor Antritt der Reise hatten wir uns bewußt für Straßenräder also gegen Mountainbikes entschlossen, was wir bis dato auch nie bereuten. Dann bekamen wir Lust mal "ein bißchen Piste" zu radeln. Und das sah dann so aus:

Die Pistenfotos von oben nach unten:
1. Getrockneter Salz-Erd-Schlamm bei Colchani (viel Gerumpel)
2. Piste ausnahmsweise ohne Wellblech (nur ein bißchen Schlindern)
3. Sandige Piste steil bergauf, nur noch schiebbar (elende Schufterei)
4. Traumpiste aus glattem Salz-Erd-Gemisch (Juhuu!)
5. Gegenverkehr auf trockenen Pisten (bloß die Luft anhalten!)
   (mi/ma/mi/ma/mi)

Und wohin führen die Pisten? In einsame, verlorene Därfer im Nirgendwo. Da ist nicht viel Abwechslung oder Erholung drin. Wenn man Glück hat, gibt es Wasser und etwas Eßbares zu kaufen. Am Straßenrand zusammengekehrtes Salz sieht aus wie Schnee. Abgemagerten Straßenhunde streunen umher, wie immer auf der Suche nach Futter, ansonsten eine Geisterstadt. (mi)

Im Altiplano haben wir wunderschöne Zeltplätze gefunden. Das ist der Vorteil dieser einsamen Gegenden, da kann man quasi neben der Straße zelten, weil kaum keiner vorbeikommt. (mi)

Aufgrund der Landflucht gibt es viele leerstehende Häuser, meist Lehmhäuser. Hier nutzen wir einen alten Unterstand für Vieh als Regenschutz während der Mittagspause, da gerade ein Gewitter vorüberzieht. Ansonsten gibt es natürlich weit und breit nichts zum Unterstellen. (mi)

Lamas oder Alpacas (wir werden den Unterschied wohl nie erkennen) können schon ziemlich arrogant gucken. Auf dieser üblen Sandpiste haben wir uns selbst gefragt, was wir hier eigentlich machen. (mi)

Wenn die Sonne in der Mittagszeit unbarmherzig herunterbrennt, ist selbst ein improvisierter Schattenplatz besser als gar nichts, weil man sonst nach der Mittagspause kaputter ist als vorher. Wir bewunderten die vielen Tiere und Pflanzen, die es in dieser Umgebung schaffen zu überleben. Es kommen allerdings nicht alle durch. (ma, mi)

Wellblechpisten mit losem Sand: Der Alptraum aller Radler, auch der Mountainbiker wie uns später selbst die beiden Unerschrockenen Sandra und Ronald (siehe unter "Leute") bestätigten. Da hilft nur noch Schieben, was dann bei tiefem Sand mehr ein Hintersichherschleifen des schweren Rades ist. Da kann man dann doch schonmal die Lust verlieren. Im Hintergrund einer der vielen kleinen und größeren Sandstürme, die um uns herum durch die Lande tobten. Rechts Markus mit Penaten-Dekoration. Das trockene Klima strapaziert Lippen, Nasenschleimhäute und Augen. (mi, mi)

"Oups, wo ist denn der Weg geblieben?" So eine Flußdurchquerung kann nach einem langen, staubigen Tag richtig erfrischend sein. (mi)

DER "Geheimtip" der Einheimischen: Nutzt den Trampelpfad auf dem Bahndamm! Welch eine Freude, mal für ein paar Kilometer der Schufterei auf der Piste zu entkommen. (mi)

Nach ein paar hundert Kilometern Piste stand für uns fest: Diese Erfahrung müssen wir nicht weiter vertiefen! Ohne Fully radeln wir doch lieber auf Asphalt! Zum Glück gibt es hier selbst in den entlegendsten Gegenden noch Alternativen und nette Leute lernt man dabei auch noch kennen (siehe unter "Leute") (mi)



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