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Wie es uns kurz vor der Tour ergangen istAschaffenburg, Anfang 2003 |
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10. Februar 2003
Mitten drin in den Vorbereitungen
Mila ist nervös: Die Einkommenssteuererklärung 2002 ist noch nicht gemacht, die Ernährungsberatung noch nicht angegangen und es gibt noch enorm viel auszurangieren. Da wir uns die hohen Kosten für die Einlagerung sparen wollen, werden wir unsere Besitztümer auf ein Minimum reduzieren und die verbliebenen Kisten auf unseren Freundeskreis verteilen. Unsere Mietwohnung hat 92 Quadratmeter, unser Keller 25 Quadratmeter und alles ist noch voll. Obwohl wir seit einiger Zeit schon massiv ausrangieren, sind die Fortschritte kaum zu sehen. Es ist gar nicht so leicht, aus der Wohlstandsgesellschaft auszusteigen! Nun bekommen auch unsere Freunde und Verwandten mit, daß die Zeit knapp wird. Immer mehr "ein letztes Mal"-Besuche stehen an, die immer schwerer auf die wenigen verbliebenen Wochenenden zu verteilen sind. 15. Februar 2003Markus: Auf der Arbeit laufen die letzten Projekte so langsam aus. Ich habe den Job zum 15.3. gekündigt und jetzt lohnt es sich nicht mehr, noch große Dinge anzufangen. 27. März 2003
Der Abschied naht mit großen Schritten
Es fühlt sich schon ein bißchen komisch an. Immer bewußter
nehmen wir Abschied z.B. durch den letzten Diskoabend, den letzten Konzertbesuch,
die letzte Party in der Wohnung ... Ach ja, die Abschiedsparty war einfach toll,
eine unserer schönsten Partys überhaupt!
59 große und 8 kleine
Gäste haben uns mit allen erdenklichen guten Wünschen bedacht und
uns ihre Hilfe beim Wiedereinstieg angeboten. Da kann ja nichts mehr schiefgehen! Dieses Wochenende fahren wir mit einem Transporter den ersten Teil unserer Kisten ins Ruhrgebiet, wo verschiedene Freunde und Bekannte sie für uns während der Reise verwahren. Die Wohnung leert sich zusehends, aber bis wir den ganzen Haushalt und mein Büro aufgelöst haben, das ist noch ein "bißchen" Arbeit ... Wir werden jetzt öfters gefragt, inwieweit sich der Krieg auf unsere Reisepläne auswirkt. In erster Linie finden wir es sehr schade, daß es zu diesem Krieg gekommen ist, weil er so viele Menschen leiden läßt und so viel zerstört - es gibt keinen "guten" Krieg. Wir werden sicherlich in den USA verschiedene Meinungen über den Krieg hören, das kann ganz interessant werden, weil wir uns abseits der in den Medien verbreiteten Informationen unsere eigene Meinung vor Ort bilden können. Die Schönheit der Pazifikküste, das Meer, die beeindruckenden Riesenmammutbäume werden wir genießen wie die Landschaft in jedem anderen Land auch. Schließlich war die Natur zuerst da und kann nichts dafür, welche Menschen sich in ihrer Nähe angesiedelt haben und was für eine Politik sie machen. Wir bereiten gerade das Projekt "Weltenbäume" vor, in dem es um die enge Verbindung der Menschen mit der Natur geht. Interessanterweise taucht das Symbol des Weltenbaumes in so gut wie allen Religionen der Welt auf. Mehr dazu später in den Kunst-Seiten. 17. April 2003So langsam erreicht auch uns der Stress. Mir rennt bei den letzten Änderungen an der Homepage die Zeit davon. In wenigen Tagen will ich den Rechner abgeben und dann muß ich alles vom Internet-Cafe aus machen. Da bin ich echt mal gespannt, ob das alles so einfach wird wie zu Hause. Und dann müssen wir noch so viel packen. Sonntag, 27. April 2003
Mila: Gut eine Woche vor dem geplanten Auszug hat sich Markus auf unerklärliche Weise eine Lebensmittelvergiftung zugezogen und lag nur noch erschöpft im Bett, wenn er nicht gerade wieder auf dem Weg zum Klo war. Er war ziemlich grün im Gesicht, hatte dunkle Schatten unter den Augen und anfangs noch ordentlich Fieber. Ich dachte nur: Wie gut, daß es keine Malaria ist, ich komm ja jetzt schon um vor Sorge und Mitleid! Mit dieser kleinen Katastrophe, die natürlich den Zeitplan völlig zunichte machte, befinden wir uns in bester Gesellschaft: von einigen Radreisenden wissen wir, daß sie kurz vor der Abfahrt noch einen Unfall hatten oder etwas anderes total schief ging. Das gehört wohl dazu, wenn man sein Leben dermaßen tiefgreifend ändert. Mit zweieinhalb Tagen Verspätung haben wir heute die leere Wohnung verlassen. Ein Wahnsinnsgefühl! Wir sind frei!!! Das Abenteuer kann beginnen! Jetzt ist sie wieder da, die große Vorfreude, die uns zwischen der ganzen Arbeit mit dem Auszug verloren ging! Wir sind überglücklich so tolle Freunde zu haben, die uns in den letzten Tagen mit ihrer tatkräftigen Hilfe zur Seite standen: Herbert, Marco, Inge, Wolfgang, Michael, Volker, Blanka, Isabelle, Claudia, Markus, Uta, Franz ... Wir danken auch allen, die zum Abchied zum Schwarzen Riesen gekommen sind und uns alle guten Wünsche mit auf den Weg gegeben und uns Mut gemacht haben. Es war eine große Ehre für uns, daß auch der Aschaffenburger Oberbürgermeister Klaus Herzog dazugekommen ist. Der Abschied von Aschaffenburg fiel uns nicht leicht. In den wenigen Jahren, die wir hier gelebt haben (6 Markus, 4 Mila) sind uns die Menschen und die hübsche Stadt sehr ans Herz gewachsen.
Erstellt bei uns in Aschaffenburg
Anfang 2003 |
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