"Guckt mal, sieht das Astloch nicht aus wie ein Auge? Und da, der Knubbel in der Rinde, das ist die
Nase!" Eifrig suchten mein Bruder und ich den Stamm des Baumes ab, auf den unser Vater während
des Sonntagsspazierganges zeigte. Wir wurden auf Kletterbäume gesetzt und suchten zwischen
Baumwurzeln nach Ostereiern. Für uns Kinder war der Wald voller mystischer Baumwesen. Mal
waren sie den Menschen nicht gut gesonnen, ließen sie über ihre Wurzeln stolpern, sich verirren und
zerrissen ihnen die Kleider mit ihrem Geäst, meistens aber waren sie freundliche Helfer wie wir von
den Grimms Märchen, Ronja Räubertochter und anderen Kinderbüchern lernten.
Ich liebte die Dänemark- und Holland-Urlaube, weil es in der Nähe der Ferienhäuser oft tolle Kiefern
zum Klettern gab. Manchmal kletterte ich so hoch, bis ich mit dem Baumwipfel im Wind schaukeln
konnte.
Immer wieder malte ich das Motiv "Mädchen in Baum". Die meisten sind unvollendet, da das Malen
der Blätter soviel Arbeit machte (siehe Galerie). Für ein Bild gab es beim Malwettbewerb der Deutschen Bank zum
Thema "Mensch und Natur" einen Preis (Bild siehe "Vorgeschichte").
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Mit drei Jahren in einer Kletterkiefer - der Papa paßt auf (Holland 1970).
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